Hunde sind bekannt für ihre Loyalität und ihr starkes Bedürfnis, ihrer Besitzerin zu gefallen. Diese angeborene Eigenschaft wird als „will to please“ bezeichnet. Bei manchen Hunderassen ist diese Charaktereigenschaft stark ausgeprägt.
Der Begriff „will to please“ sorgt anfangs meist für Verwirrung. Denn häufig wird er im Zusammenhang mit speziellen Hunderassen verwendet. Doch was bedeutet der englische Ausdruck eigentlich, insbesondere im Zusammenhang mit Ihrem Hund?
In diesem Artikel will ich Ihnen erklären, was Ihren Hund antreibt, sich so zu verhalten. Und wie Sie dieses Verhalten zum Beispiel bei der Erziehung nutzen können. Außerdem finden Sie Tipps, wie Sie damit eine stärkere Bindung zu Ihrem Hund aufbauen können.
Welche Hunderassen haben „will to please“?
Einige Hunderassen sind bekannt für einen ausgeprägten „Will to please“. Labrador und Golden Retriever sind zwei sehr typische Rassen. Daneben gibt es aber noch andere, die einen ausgeprägten Willen mitbringen, ihrem Menschen zu gefallen.
Hunderassen mit ausgeprägtem Wunsch zu gefallen
- Labrador
- Golden Retriever
- Deutscher Schäferhund
- Australian Cattle Dog
- Australian Shepherd
- Malinois
- Havaneser
- Spaniel
- Collie
Viele dieser Rassen finden Sie auch unter den beliebtesten Hunderassen.
Was bedeutet „Will to Please“?
Der „will to please“ bezieht sich auf das angeborene Verhalten von Hunden, auf die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Besitzerin einzugehen. Dieses Verhalten wurde über Jahrtausende durch Domestikation und gezielte Zucht gefördert.
Den „will to please“ könnte man einfach mit dem Willen übersetzen, dem Menschen zu gefallen. Hat Ihr Hund den „will to please“, will er möglichst gut mit Ihnen als Menschen zusammenarbeiten. Er möchte Ihnen eben gefallen.
Als ich den Begriff „will to please“ zum ersten Mal gehört habe, übersetzte ich den englischen Ausdruck sofort mit „Wille zu gefallen“. Und das trifft die Bedeutung schon ganz gut.
Trotzdem habe ich häufig darüber nachgedacht, dass die Übersetzung nicht exakt genug ist. Das möchte ich Ihnen an drei Beispielen erklären:
- will to live = Lebenswille
- will to survive = Überlebenswille
- need to please = das Bedürfnis oder der Wunsch, es allen Recht zu machen
Deshalb übersetze ich „will to please“ in Zukunft mit „Wunsch zu gefallen“. Ich bin gespannt, wie sich diese Übersetzung verbreiten wird.
will to please = Wunsch zu gefallen
Außerdem gibt den Willen, zu gefallen. Und den Willen, zu arbeiten. Beides dürfen Sie nicht gleichsetzen.
Hunde mit Arbeitseifer
Schließlich lieben es einige Hunde wirklich zu arbeiten. Dabei bringen sie jedoch ihren ganz eigenen Willen mit ein. Demnach müssen Sie als Mensch nicht immer maßgeblich beteiligt sein. Und Ihre Fellnase arbeitet oft völlig selbstständig.
Gute Beispiele für diese Vierbeiner sind Herdenschutzhunde. Oder manche Windhunde, die man zur Jagd einsetzt. Diese Hunde zeigen zwar Arbeitseifer. Aber keinerlei „will to please“. Ihnen ist es schlichtweg egal, ob das, was sie tun, Ihnen als Mensch in dem Moment gefällt.
Sie erfüllen ihre Aufgabe. Das ist das Wichtigste für diese Hunde. Genau dafür wurden sie gezüchtet.
Bindung zum Menschen
Im Gegensatz dazu gibt es Begleit- oder Familienhunde. Sie zeigen gerne, was sie können. Und wie gut sie Aufgaben erledigen. Doch sie arbeiten nicht so gerne. Sie sind eher bei Tricks gut oder bei Kommandos.
Der „will to please“ ist also relativ klar definiert. Allerdings bedeutet diese Eigenschaft keinesfalls, dass Sie Ihren Hund nicht erziehen müssen. Das wäre wohl zu einfach.
Die richtige Erziehung bei Ihrem Hund ist die Grundlage für ein gutes Zusammenleben mit Ihnen. Denn zuerst muss Ihr Hund die Kommandos lernen. Dann zeigt er sie gerne.
Konsequenz in der Hundeerziehung
Hunde mit dem „will to please“ zeigen sich zumeist sehr freundlich. Und sie sind äußerst kooperativ. Sie orientieren sich deutlich mehr an Ihnen als Menschen als andere Hunde.
Dennoch benötigen auch diese Hunderassen Konsequenz in der Erziehung. Wie alle anderen Vierbeiner müssen sie lernen, was sie dürfen und was nicht.
Ihr Hund soll schließlich keine unerwünschten Verhaltensmuster erlernen. Genau das passiert jedoch, wenn Sie sich als Hundehalterin darauf verlassen, einen einfachen Hund an Ihrer Seite zu haben.
Trotzdem können Sie diese Vierbeiner in der Regel leichter erziehen.
Beeinflusst der „will to please“ die Erziehung?
Hunde mit einem starken Willen zu gefallen sind in der Regel leichter zu erziehen, da sie bestrebt sind, die Anweisungen und Wünsche ihrer Besitzer zu erfüllen. Sie reagieren gut auf positive Verstärkung, wie Lob und Leckerlis, und sind bereit, neue Aufgaben zu lernen, um ihre Besitzer glücklich zu machen.
Hunde mit einem geringeren Willen zu gefallen können hingegen etwas anspruchsvoller bei der Erziehung sein. Sie benötigen möglicherweise mehr Geduld und Kreativität von ihren Besitzern, um motiviert zu bleiben und neue Fähigkeiten zu erlernen.
Tipps für die Erziehung von Hunden mit einem ausgeprägtem Wunsch zu gefallen
- Nutzen Sie positive Verstärkung. Loben Sie Ihren Hund und belohnen Sie ihn mit Leckerlis, wenn er etwas richtig macht.
- Seien Sie konsequent. Halten Sie sich an klare Regeln und Erwartungen, damit Ihr Hund weiß, was von ihm verlangt wird.
- Bauen Sie eine starke Bindung auf. Verbringen Sie Zeit mit Ihrem Hund und schaffen Sie positive Erfahrungen, um sein Vertrauen zu stärken.
Jagdtrieb oder Ausbildung
Ebenso wichtig ist es, Ihren Hund ihrer Rasse entsprechend zu fordern und zu trainieren. Jagdhunde werden nicht glücklich, wenn sie Tricks erlernen. Oder wenn sie Agility-Parcours absolvieren sollen.
Der Hirtenhund wird wenig erfreut sein, wenn er Tag für Tag neben einem Fahrrad herlaufen muss. Es ist bei diesen Tieren wichtig, dass Sie intensiv auf ihre Bedürfnisse eingehen.
Hunde mit einem ausgeprägten „will to please“ lieben Belohnungen. Je nach Vorliebe Ihres Hunds können Streicheleinheiten, ein Stück Käse oder das Lieblingsspielzeug wahre Wunder vollbringen.
Dafür wird Ihr Hund alles tun. Und er wird gleich noch einmal so folgsam sein. Mit dem richtigen Leckerli haben Sie es in der Hand, Ihren Hund perfekt zu motivieren.
Diese Hunderassen möchten gefallen
Einige Hunderassen kennt man dafür, den „will to please“ mitzubringen. Dabei handelt es sich um Tiere, die man für bestimmte Aufgaben gezüchtet hat. Daher haben sie einen stärkeren angeborenen Wunsch zu gefallen.
Die Genetik spielt also eine große Rolle beim Willen zu gefallen. Gleichzeitig sind Umwelt- und Sozialisationsfaktoren wichtig für das Verhalten Ihres Hunds.
An den zwei bekanntesten Rassen mit ausgeprägtem „will to please“ möchte ich das genauer erklären.
- Labrador
- Golden Retriever
Labrador
Die erste Hunderasse, die in diese Kategorie fällt, ist der Labrador. Er ist bekannt dafür, seinen Menschen zu lieben. Und ihm treu ergeben zu sein.
Der Labrador begleitet seine Familie gerne überall hin. Er zeigt dabei ein sehr ausgeglichenes und geduldiges Wesen. Mit unerschütterlicher Freundlichkeit. Einst wurde er als Jagdhund gezüchtet. Bis heute ist das Apportieren eine Lieblingsbeschäftigung dieser Wasserratte.
Den Labrador findet man häufig als Blindenführhund. Aber ebenso als Lawinensuchhund oder Rettungshund. Wer einen Labrador artgerecht auslastet, der wird seinen „will to please“ immer wieder aufs Neue erleben.
Golden Retriever
Die zweite Rasse mit dem „will to please“ ist der Golden Retriever. Man züchtete ihn für die Entenjagd. Er sollte die Jagdbeute sicher und unversehrt zur Jägerin bringen. Dieses Zurückbringen ist ihm bis heute geblieben. Es steckt gleichsam in seinem Namen.
Der Retriever liebt es zu apportieren. Und wenn er das Spielzeug aus dem Wasser holen muss, ist das umso besser. Der Retriever ist anhänglich. Und Ihnen als Halterin ergeben. Er ist fröhlich und lebhaft. Aber ebenso geduldig. Und Sie können ihn kaum aus der Ruhe bringen.
Der Retriever versteht sich mit Kindern und mit anderen Hunden. Er lässt sich leicht motivieren. Und er liebt es, zu spielen. Dieser menschenbezogene Hund fühlt sich am wohlsten, wenn er gemeinsam mit Ihnen als seiner Familie etwas unternehmen kann. Dabei bevorzugt er sportliche Aktivitäten.
Zuchtlinien: Arbeits- und Showlinien
Hunderassen haben verschiedene Zuchtlinien. Zum Beispiel gibt es Arbeits- und Showlinien. Diese haben unterschiedliche Eigenschaften und Verhaltensweisen. Ein Arbeits-Labrador hat oft mehr Willen zu gefallen. Er hat auch mehr Energie als ein Show-Labrador.
Rasse und Zuchtlinie sind wichtig bei der Auswahl eines Hundes. So finden Sie einen Hund, der zu Ihnen passt. Sein Verhalten und Wille zu gefallen sollten Ihrem Lebensstil entsprechen.
Verstehen Sie Ihren Hund und den Willen zu gefallen. Dann können Sie ihn besser trainieren. So entsteht eine engere Bindung. Denken Sie daran: Genetik und Umwelt spielen eine Rolle. Achten Sie auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten Ihres Hundes. So bekommen Sie das Beste aus Ihrem gemeinsamen Leben.
Eher selbstständige Hunderassen
Einige Rassen wurden speziell für ihre Fähigkeit gezüchtet, eng mit den Menschen zusammenzuarbeiten. Andere Rassen werden hingegen für ihre Unabhängigkeit und Selbstständigkeit geschätzt.
Andere Rassen, wie beispielsweise der Basenji, Shiba Inu und Afghanischer Windhund, sind bekannt für ihre Unabhängigkeit und ihren geringeren Willen, ihren Besitzern zu gefallen.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Diese Rassen können genauso liebevolle und loyale Begleiter sein. Die Erziehung erfordert jedoch möglicherweise einen anderen Ansatz.
Vertrauen beeinflusst den „Will to Please“
Eine starke Bindung zum Hund ist wichtig. Sie fördert seinen Willen zu gefallen. Wenn Ihr Hund Vertrauen hat, hört er besser auf Ihre Anweisungen. Hier einige Tipps für Vertrauen und Bindung:
- Zeigen Sie Empathie
Achten Sie auf die Bedürfnisse Ihres Hundes. Kümmern Sie sich um sein Wohlergehen. - Bieten Sie Sicherheit
Sorgen Sie für klare Erwartungen und Routine. So fühlt sich Ihr Hund sicher. - Geben Sie Zeit und Aufmerksamkeit
Verbringen Sie täglich Zeit mit Ihrem Hund. Gehen Sie spazieren, spielen und trainieren Sie zusammen.
Bindung zum Hund stärken
Egal welche Rasse oder Temperament, der Wille zu gefallen hilft. So bauen Sie eine stärkere Bindung auf:
- Bedürfnisse verstehen
Achten Sie auf Körpersprache und Verhalten. So erkennen Sie Bedürfnisse und Wünsche. - Klare Kommunikation
Hunde verstehen nonverbale Signale und Körpersprache. Verwenden Sie konsistente Signale und Kommandos. - Positive Erfahrungen schaffen
Teilen Sie gemeinsame Aktivitäten. Dazu gehören Spielzeiten, Spaziergänge und Trainingseinheiten.
Der Wunsch zu gefallen ist wichtig im Hundeverhalten. Er beeinflusst Erziehung und Beziehung. Wie Sie gesehen haben, sprechen Hundehalterinnen bei „will to please“ eine eigene Fachsprache. Und das bezieht sich nicht nur auf die Interaktion zwischen Hund und Mensch.
Wenn Sie Ihren Hund besser verstehen, können Sie besser auf die Bedürfnisse eingehen. So bauen Sie eine tiefe Bindung auf und ermöglichen ein glückliches Leben.
Im Endeffekt fördern Sie damit die Entwicklung Ihres Hunds. Aber machen diese Vierbeiner das alles wirklich, um Sie als Menschen glücklich zu machen?
Oder lieben sie es einfach nur zu spielen und zu arbeiten? Das bleibt wohl dahingestellt. Sicher ist jedoch, hat Ihr Hund den „will to please“, wird er immer Ihr treuer Begleiter sein. Und ein sehr umgänglicher dazu.
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- 1 Welche Hunderassen haben „will to please“?
- 2 Was bedeutet „Will to Please“?
- 3 Konsequenz in der Hundeerziehung
- 4 Beeinflusst der „will to please“ die Erziehung?
- 5 Jagdtrieb oder Ausbildung
- 6 Diese Hunderassen möchten gefallen
- 7 Zuchtlinien: Arbeits- und Showlinien
- 8 Eher selbstständige Hunderassen
- 9 Vertrauen beeinflusst den „Will to Please“
- 10 Bindung zum Hund stärken
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