Scheinträchtigkeit bei Hündinnen ist ein Überbleibsel der Evolution aus früherer Zeit. Aus heutiger Sicht erscheint das Phänomen sinnlos. Für Wölfe als Vorfahren der Hunde war es jedoch überlebenswichtig.
Genauso wie merkwürdige Verhaltensweisen unserer Hunde, die Sie von Zeit zu Zeit beobachten können. Bestimmt haben Sie schon einmal selbst beobachtet, wie Ihr Hund sich vor dem Hinlegen einmal oder mehrmals im Kreis dreht.
Als Hunde noch in der Wildnis lebten, haben Sie auf diese Weise hohes Gras plattgetreten. So konnten sie sich bequem hinlegen. Außerdem vertrieben sie damit lästige Tiere wie Schlangen oder Insekten vom Schlafplatz.
Scheinträchtigkeit war überlebenswichtig für Wölfe
Wölfe sind die Vorfahren unserer Hunde. Sie haben Ihrer Hündin die Scheinschwangerschaft vererbt. Im Wolfsrudel ist dieser Zustand bei Wölfinnen überlebenswichtig.
Denn nur die Leitwölfin bekommt die Jungen. Dennoch muss für eine vollumfängliche Versorgung des Nachwuchses gewährleistet sein. Daher muss sich das ganze Rudel um den Nachwuchs kümmern können.
Und so säugen neben dem Muttertier die anderen Wölfinnen die jungen Wölfe. Das funktioniert jedoch nur, wenn alle Wölfinnen Milch produzieren können ohne selbst zu werfen.
Was verursacht Scheinträchtigkeit?
Möglich macht dies das Hormon Prolaktin. Der Prolaktinspiegel steigt im Körper der Wölfinnen und Ihrer Hündin an. Vier bis acht Wochen nach der Läufigkeit löst es so die Scheinschwangerschaft aus.
Der Hormonhaushalt eines scheinträchtigen Tiers unterscheidet sich nicht von dem eines tatsächlich tragenden Tiers. Der Mutterinstinkt erwacht. Die Wölfinnen können den Nachwuchs versorgen.
Scheinträchtigkeit ist nicht gefährlich
Bei der Scheinschwangerschaft handelt es sich also nicht um eine Angewohnheit. Im Gegenteil, die Scheinträchtigkeit ist hormonell bedingt. Sie bringt körperliche und emotionale Herausforderungen für Ihre Hündin mit sich. Teilweise sind diese extrem.
Eine Scheinschwangerschaft bei Ihrer Hündin ist heutzutage nicht mehr notwendig, wenn wir es aus der Brille der Evolutions-Biologie betrachten. Trotzdem haben viele Hündinnen nach jeder Läufigkeit damit zu kämpfen.
Vor allem kleine Rassen sind von Scheinträchtigkeit betroffen. Bei größeren Hündinnen kommt eine Scheinschwangerschaft tendenziell seltener vor.
Wie merkt man, ob ein Hund Scheinträchtig ist?
Bei manchen Hündinnen bemerkt man von der Scheinschwangerschaft gar nichts. Sie sind höchstens etwas verschmuster und anhänglicher als sonst. Stark betroffene Tiere leiden aber sehr unter dem Zustand der Scheinschwangerschaft. Sowohl körperlich als auch mental.
Ihre scheinträchtige Hündin fühlt sich wie eine echte werdende Mutter. Meist beginnt die Scheinträchtigkeit ab der achten oder neunten Woche nach der Läufigkeit. Zu diesem Zeitpunkt würde eine wirklich tragende Hündin ihre Welpen bekommen.
Ihre scheinträchtige Hündin beginnt, Spielzeug, Schuhe und Kuscheltiere zusammenzutragen. Diese legt sie als Welpen in ihr „Nest“. Das Nest kann das Hundekörbchen sein, ein Platz auf dem Sofa oder irgendwo anders zu Hause. Meist wählt Ihre Hündin den Schlafplatz aus.
Wie lange dauert die Scheinträchtigkeit?
Die Scheinträchtigkeit kann etwa zwei bis drei Wochen andauern. In seltenen Fällen kann sich die Zeit bis zu acht Wochen verlängern.
Während dieser Zeit bemuttert Ihre Hündin die vermeintlichen Welpen. Sie verteidigt ihr Nest. Und sie wird vielleicht sogar aggressiver Ihnen gegenüber. In extremen Fällen möchte die „Mutter“ das Nest gar nicht mehr verlassen. Sie hat keine Lust mehr auf Spaziergänge. Denn sie will ihre Welpen nicht aus den Augen lassen.
Die körperlichen Veränderungen sind von Hündin zu Hündin unterschiedlich. Bei einigen kommt es zum Milcheinschuss. Und sogar einer Vergrößerung des Bauchumfangs. Manchmal verweigern Hündinnen das Futter. Appetitlosigkeit Ihrer Hündin ist daher ein typisches Symptom einer Scheinschwangerschaft.
Was kann man gegen Scheinträchtigkeit tun?
Grundsätzlich klingen die Symptome Ihrer Hündin nach einiger Zeit von alleine wieder ab. Dann, wenn sich der Hormonhaushalt wieder normalisiert hat. Eine Scheinträchtigkeit ist keine Krankheit. Verhält sich Ihre Hündin nicht weiter auffällig, müssen Sie nichts unternehmen.
Geben Sie Ihr die vermehrt geforderten Streicheleinheiten. In vielen Fällen hilft Ihrem Liebling oft schon Ablenkung in Form von Spaziergängen und spielen.
In einem unbeobachteten Moment sollten Sie außerdem alle Spielzeuge wegräumen, wie auch Schuhe und was sie sonst noch bemuttert. So verhindern Sie, dass sich Ihre Hündin noch mehr in die Mutterrolle hineinsteigert.
Leidet Ihre Hündin unter Milcheinschuss? Dann sollten Sie die Futterration zusätzlich etwas reduzieren. Das hemmt die Milchbildung.
Anregend für die Milchbildung ist Kraulen und Streicheln des Bauchs Ihrer Hündin. Vermeiden Sie dies also bitte komplett. Ihre Hündin sollte sich den Bauch und die Zitzen ebenfalls nicht lecken.
Welche Globulis bei Scheinträchtigkeit?
Bei einem milden Verlauf der Scheinschwangerschaft Ihrer Hündin können Globuli helfen. Also bei leichten Symptomen. Geeignet sind die Mittel wie Ignatia, Asa foetida, Pulsatilla und Phytolacca. Erkundigen Sie sich eingehend über die richtige Dosierung für Ihre Hündin.
Ignatia Globuli in verschiedenen Potenzen
- Wirkstoff: Ignatia C30, 10 g Streukügelchen. Enthält Sucrose (Saccharose).
- Nebenwirkungsarm – auch für Schwangere und Kinder geeignet.
- enthält homöopathisch potenzierten Wirkstoff
- zur Anwendung gemäß homöopathischen Arzneimittelbildern
- enthält homöopathisch potenzierten Wirkstoff
- zur Anwendung gemäß homöopathischen Arzneimittelbildern
Asa foetida Globuli in verschiedenen Potenzen
- enthält homöopathisch potenzierten Wirkstoff
- zur Anwendung gemäß homöopathischen Arzneimittelbildern
- enthält homöopathisch potenzierten Wirkstoff
- zur Anwendung gemäß homöopathischen Arzneimittelbildern
Pulsatilla Globuli in verschiedenen Potenzen
- Wirkstoff: Pulsatilla D12, 10 g Streukügelchen. Enthält Sucrose (Saccharose).
- Nebenwirkungsarm – auch für Schwangere und Kinder geeignet.
- enthält homöopathisch potenzierten Wirkstoff
- zur Anwendung gemäß homöopathischen Arzneimittelbildern
Phytolacca Globuli in verschiedenen Potenzen
- enthält homöopathisch potenzierten Wirkstoff
- zur Anwendung gemäß homöopathischen Arzneimittelbildern
- enthält homöopathisch potenzierten Wirkstoff
- zur Anwendung gemäß homöopathischen Arzneimittelbildern
- enthält homöopathisch potenzierten Wirkstoff
- zur Anwendung gemäß homöopathischen Arzneimittelbildern
Zur Behandlung in schlimmen Fällen von Scheinträchtigkeit gibt es Prolaktinhemmer. Dieses Medikament verhindert die Ausschüttung des Schwangerschaftshormons Prolaktin bei Ihrer Hündin. Durch Verhindern der Ausschüttung werden ihre Symptome deutlich erträglicher. Oder sie verschwinden sogar ganz.
Kastration bei schweren Fällen
Ihre Hündin einmal werfen zu lassen, ist übrigens keine Lösung. Immer noch nehmen Halterinnen an, dass Hündinnen, die einmal geworfen haben, nicht mehr scheinträchtig werden. Diese Annahme ist schlichtweg falsch und löst die Probleme der Scheinschwangerschaft nicht.
Sind die Begleiterscheinungen der Scheinschwangerschaft nicht in den Griff zu bekommen? Eine Kastration ist eine Möglichkeit, die Situation zu ändern. Es muss nicht sein, dass sich Ihre Hündin quält und leidet. Mittlerweile gibt es relativ schonende Methoden für den Eingriff der Kastration.
Dennoch handelt es sich um eine Operation. Und diese Entscheidung sollten Sie nicht leichtfällig für Ihre Hündin treffen. Holen Sie sich mehrere Meinungen verschiedener Tierärztinnen ein, bevor Sie den Schritt wagen.
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- 1 Scheinträchtigkeit war überlebenswichtig für Wölfe
- 2 Was verursacht Scheinträchtigkeit?
- 3 Scheinträchtigkeit ist nicht gefährlich
- 4 Wie merkt man, ob ein Hund Scheinträchtig ist?
- 5 Wie lange dauert die Scheinträchtigkeit?
- 6 Was kann man gegen Scheinträchtigkeit tun?
- 7 Welche Globulis bei Scheinträchtigkeit?
- 8 Kastration bei schweren Fällen
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