Es gibt viele unterschiedliche Hunderassen. Einst wurde jede Rasse zu einem bestimmten Zweck gezüchtet.
Mittlerweile sind einige typischen Verhaltensweisen eher unerwünscht, wie zum Beispiel der Jagdtrieb. So wichtig dieser Instinkt in der Vergangenheit war, so unbequem ist der Jagdtrieb heute bei Familienhunden.
Doch keine Sorge. Es gibt Hunde, die ohne die Leidenschaft fürs Jagen auskommen.
Hunde ohne Jagdtrieb
Bei vielen Hunderassen ist der Jagdtrieb bis heute fest verankert. Im täglichen Leben mit Ihrem Hund kann das zuweilen äußerst mühsam werden.
Da läuft ein Kaninchen. Und schon ist Ihr Hund hinterher. Kein Rufen, kein Pfeifen hilft. Ihr Vierbeiner ist mal kurz weg oder vielleicht länger.
Doch es ist nicht nur das Wild, das die Aufmerksamkeit Ihres Hunds erregen kann. Denn das gilt auch für laufende Kinder, Radfahrer, Jogger und sogar Autos. Diese jagt er mit Freude. Vor allem Hundeanfängerinnen können an diesem Verhalten schier verzweifeln. Dann ist guter Rat teuer.
Dabei gibt es eine recht einfache Hilfe für Menschen, die keine Hundeerfahrung haben. Suchen Sie sich einen ruhigen Hund ohne Jagdtrieb.
Gleich vorweg, viele Hunderassen gibt es nicht. Doch einige stehen zur Auswahl. Und diese Rassen stellen wir Ihnen hier vor.
Kleine Hunde ohne oder mit geringem Jagdtrieb
- Mops
- Französische Bulldogge
- Pekinese
Die Bichon Rassen sind klein und flauschig. Man züchtete sie einst als Gesellschafts- und Schoßhündchen. Hierzu zählen:
- Bichon Frisé
- Bologneser
- Havaneser
- Malteser
Verwandte ruhige Hunderassen sind
- Coton de Tuléar
- Löwchen
- Bolonka Franzuska
- Bolonka Zwetna
Große Hunde ohne oder mit geringem Jagdtrieb
- Berner Sennenhund
- Retriever
- Labrador
Diese Hunde sind verschmust. Und sie lieben es, bei ihrem Menschen zu sein. Einige davon sind sogar richtig anhänglich. Diese Hunde werden kaum versuchen, Wild zu jagen. Es könnte höchstens passieren, dass eine Maus für willkommene Abwechslung sorgt.
Bichon: Hund für Anfängerinnen
Die Bichons waren stets beliebte Begleiter des Adels. Vorwiegend am französischen Königshaus. Sie überzeugen durch ihre aufgeweckte und lustige Art. Sie sind lernfreudig und intelligent.
Kläffer sind sie eigentlich nicht. Allerdings kann eine falsche Erziehung jeden Bichon Frisé dazu machen. Wobei er kleine Erziehungsfehler in der Regel verzeiht.
Dennoch benötigt jeder Bichon Konsequenz in der Erziehung, wie jeder andere Vierbeiner auch. In jedem Fall ist der Bichon Frisé ein ruhiger Hund für Anfängerinnen.
Was Sie mit diesen Tieren nicht machen sollten? Sie sollten sie nicht alleine lassen. Das vertragen die Bichons nicht.
Der Mops
Der Mops ist von Natur aus äußerst ruhig. Der charmante Kleine mit dem freundlichen Charakter ist intelligent. Und eigenwillig. Er zeigt sehr bestimmt, was er will.
Jagen gehört nicht dazu. Ganz im Gegenteil, die meisten Hunde dieser Rasse sind wahre Couch-Potatoes. Sie wollen stets an der Seite ihres Menschen sein. Denn früher waren sie Schoßhündchen.
Einen Mops alleine zu lassen ist keine gute Idee. Das hat er gar nicht gerne. Ansonsten ist der Mops für jeden Spaß zu haben. Und er macht alles mit. Damit ist er ein perfekter Anfängerinnenhund.
Die große Problematik bei dieser Hunderasse ist die Zucht. Häufig handelt es sich bei den Hunden um Qualzuchten. Den Stop züchtet man viel zu kurz. Der Hund hat dadurch enorme Atemprobleme und er röchelt.
In besonders schlimmen Fällen kann nur eine Operation helfen. Allerdings lindern die Eingriffe das Problem nur.
Französische Bulldogge
Ähnlich verhält es sich bei der Bulldogge. Denn die Französische Bulldogge zählt zu den Qualzuchten. Röcheln, Atemprobleme und Gelenkprobleme sind bei diesem Hund die Regel.
Abgesehen davon ist der kleine Franzose ein zauberhafter Partner. Die Französische Bulldogge ist überaus freundlich und sehr verspielt.
Die Hunderasse ist sehr anpassungsfähig. Und Bulldoggen haben einen starken Bezug zu ihrem Menschen. So wacht die Bulldogge gerne über ihr Heim und ihre Halterin.
Fremde werden sofort gemeldet. Wobei Bulldogge nicht zu den Kläffern. Und aggressiv ist diese Hunderasse schon gar nicht.
Pekinese
Der Pekinese ist sehr ruhig, intelligent und aufmerksam. Er bindet sich sehr stark an seinen Menschen. Er möchte nicht alleine gelassen werden. Ganz im Gegenteil, er fordert ungeteilte Aufmerksamkeit. Und das idealerweise während des gesamten Tags.
Der Pekinese ist zwar klein, jedoch äußerst unerschrocken und mutig. Fremden gegenüber tritt diese Hunderasse sehr skeptisch und distanziert auf.
Der Pekinese ist kein großer Kläffer. Und er ist ideal für Menschen, die sich einen ruhigen Hund ohne Jagdtrieb wünschen.
Kleine Rassen sind nicht automatisch ruhig
Falls sie nun denken, dass alle kleinen Hunderassen ohne Jagdtrieb sind, der täuscht sich gewaltig. All die kleinen Terrierrassen sind begnadete Jäger. Und dazu wahre Energiebündel.
So kann der Chihuahua die Nerven seines Menschen ganz schön belasten. Vor allem dann, wenn die Jagdleidenschaft mit ihm durchgeht. Oder wenn er seine unglaubliche Energie auslebt. Ebenso verhält es sich beim Dackel und Kleinpudel.
Nun stellen wir Ihnen etwas größere Hunde ohne Jagdtrieb vor.
Berner Sennenhund
Der Berner Sennenhund ist ein gemütlicher und sehr gutmütiger Hund. Er ist ein Familienhund durch und durch. Diese Hunderasse zeigt sich äußerst loyal. Dabei ist er sehr anhänglich.
Der sanfte Riese hat eine besonders hohe Reizschwelle. Auf sämtliche Umweltreize reagiert er daher äußerst gelassen. Aggressivität ist Berner Sennenhunden völlig fremd.
Schreiende, tobende und laufende Kinder? Das sind für den Berner Sennenhund kein Grund, um aus der Ruhe zu kommen.
Sein Wachtrieb lässt ihn zwar Haus und Hof hervorragend bewachen. Doch Angst kann er kaum verbreiten. Als perfekter Familienhund freut er sich über ein Haus mit großem Garten. Wenn möglich auf dem Land.
Retriever
Die Hunderassen der Retriever Familie sind bekannt für ihren „will to please„. Hierzu zählen der Golden Retriever, der Flat Coated Retriever und der Labrador.
Doch nicht nur das macht diese Hunde zu hervorragenden Alltagsgenossen. Das große Plus ist, dass sie so gut wie keinen Jagdtrieb zeigen.
Dabei wurden diese Hunderasse einst speziell für die Jagd gezüchtet. Allerdings kommen sie erst nach dem Schuss zum Einsatz. Retrieve bedeutet nämlich „zurückbringen“.
Retriever sorgten also dafür, dass das geschossene Wild zum Jäger kommt. Und hier vorwiegend Wasserwild.
Vertreter der Retriever Familie sind sehr gelassen
Alle diese Hunde sind begeisterte Arbeitshunde. Nicht umsonst findet man diese Vierbeiner immer wieder als Assistenzhunde, Rettungshunde und Therapiehunde.
Als Wachhund machen die Golden Retriever keine besonders gute Figur. Die anderen sind Fremden gegenüber ebenfalls meist freundlich gesinnt.
Die Retriever sind allesamt intelligente Zeitgenossen. Sie lernen gerne Neues. Und sie sind gerne mit ihrem Menschen unterwegs. In Alltagssituationen bleiben diese Hunde ruhig und gelassen. Kaum etwas kann sie aus der Ruhe bringen.
Das macht diese Gruppe zu hervorragenden Hunden. Und zwar für all jene, die nicht hinter dem Hund her hetzen möchten.
Dabei sind diese ruhigen Hunderassen als Familienhunde ebenso geeignet, wie für Anfängerinnen. Allerdings neigen alle Hunde der Retriever Familie zu Übergewicht. Hier müssen Sie entsprechend gegen arbeiten.
Bei Labrador auf ruhige Showlinie achten
Beim Labrador sollten Sie allerdings darauf achten, dass Sie ein Tier der Showlinie zu sich nehmen. Denn der Labrador der Arbeitslinie ist ein reiner Arbeitshund.
Ruhige Menschen kann er an ihre Grenzen bringen, insbesondere Hundeanfängerinnen. Denn dieser Hund will beschäftigt sein. Und zwar häufig und intensiv.
Jagdtrieb bei Hunden
Alle oben genannten Hunde gehören zu den eher ruhigen Hunderassen. Und wir haben die Liste danach zusammengestellt, dass sie so gut wie keinen Jagdtrieb haben. Das bedeutet jedoch nicht, dass es eine Garantie dafür gibt. Denn jeder Hund ist ein Überraschungspaket
So besteht immer die Möglichkeit, dass ausgerechnet Ihr Vierbeiner aus der Rolle fällt. Und dass er nichts mehr liebt, als zu jagen.
Dann liegt es an Ihnen. Den Jagdtrieb können Sie mit einem speziellen Anti-Jagd-Training in den Griff bekommen. Dies ist zwar ein weiter und anstrengender Weg. Doch er macht Sinn. Bei einigen wenige Hunden ist dieses Training jedoch nicht immer zielführend.
Es gibt immer wieder einmal einen Hund, der sein Leben lang nicht von der Leine kann. Denn er kann seine Leidenschaft nicht ablegen.
Weitere Artikel mit nützlichen Informationen finden Sie hier:
Mischlinge können Jagdhunde sein
Beachten Sie, dass auch in jedem Mischling ein Jagdhund stecken kann. Wenn Sie ihr Herz an einen Mischling verloren haben, dann sollten Sie vorab mit dem Tierheim sprechen. Oder mit dem vermittelnden Verein beziehungsweise Vorbesitzer.
Die Betreuerinnen können Ihnen hier schon gut Auskunft geben. So erfahren Sie, inwieweit Ihr Hund jagt oder nicht. Erkennen Sie die Faszination des Tiers erst, wenn es bereits bei Ihnen wohnt? So müssen Sie nicht verzweifeln.
Mit Trainerin am Jagdinstinkt arbeiten
Eine gute Hundetrainerin wird Sie bei der Hundeerziehung unterstützen. Und sie wird mit Ihnen und Ihrem Hund an der Jagdlust arbeiten.
Gerade wenn Sie Hundeanfängerin sind, sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen. Dann werden Sie gelassen mit Ihrem Vierbeiner spazieren gehen können. Zumindest über kurz oder lang.
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- 1 Hunde ohne Jagdtrieb
- 2 Bichon: Hund für Anfängerinnen
- 3 Der Mops
- 4 Französische Bulldogge
- 5 Pekinese
- 6 Kleine Rassen sind nicht automatisch ruhig
- 7 Berner Sennenhund
- 8 Retriever
- 9 Vertreter der Retriever Familie sind sehr gelassen
- 10 Bei Labrador auf ruhige Showlinie achten
- 11 Jagdtrieb bei Hunden
- 12 Mischlinge können Jagdhunde sein
- 13 Mit Trainerin am Jagdinstinkt arbeiten
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