Sonnenbrille, Sonnencreme sowie Herzwurm- und Hunde-Malaria-Prophylaxe.
Ein Urlaub mit Hund im Süden will gut geplant sein. Neben den typischen Kleidungsstücken und notwendigen Accessoires ist auch eine geeignete Reiseapotheke wichtig.
Was für den Menschen wichtig ist, gilt auch für unsere Vierbeiner, wenn sie uns in den Urlaub begleiten. Gerade dann, wenn es in den sonnigen Süden geht. Als Hundebesitzer müssen Sie an einiges denken.
So angenehm und schön die sonnigen Regionen sind, so gefährlich können sie für unsere Hunde sein.
Für einige Länder ist sogar ein Gesundheitscheck anzuraten und Impfungen werden empfohlen, die manchmal sogar Bedingung für eine Einreise sind.
Nicht jeder Hund verträgt Hitze am Mittelmeer
Wenn wir anfangen uns in der Sonne wohl zu fühlen und das mediterrane Flair genießen, können die Temperaturen in den südlichen Nachbarländern für Hunde schon gesundheitsschädlich sein.
Sie kennen Ihren Hund am besten und müssen daher vor einem Urlaub einschätzen, wie gut er mit warmen Temperaturen umgehen kann.
Hunde, die keine Unterwolle besitzen, reagieren zumeist sehr negativ auf heiße Temperaturen. Ihr Fell isoliert nicht so gut, wie jenes mit Unterwolle. Im Süden müssen Hunde stets frisches Wasser zur Verfügung haben.
Sonnenbrand beim Hund
Auch Hunde können Sonnenbrand bekommen. Besonders exponierte Stellen wie Stehohren oder auch die rosa Nasen einiger Hunderassen sind hier gefährdet.
Hunde müssen sich, wann immer sie dies möchten, in den kühleren Schatten zurückziehen können. Besteht diese Möglichkeit nicht, drohen Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System.
Unbedingt erwähnt werden sollte an dieser Stelle natürlich auch, dass Hunde bei höheren Temperaturen keinesfalls länger im Auto verbleiben sollen. Zu viele Tiere mussten dies bereits mit ihrem Leben bezahlen.
Mittelmeerkrankheit wird durch Zecken übertragen
Neben der Hitze drohen im Süden aber auch Krankheiten, die in Mittel- und Nordeuropa nicht vorkommen. Eine dieser Erkrankungen ist die Ehrlichiose, die auch als Mittelmeerkrankheit bekannt ist.
Ehrlichiose = Mittelmeerkrankheit
Wird übertragen durch Braune Hundezecke
Es handelt sich dabei um eine bakterielle Infektionskrankheit, die in tropischen und subtropischen Gebieten vorkommt. Besonders häufig kann sie in der Mittelmeerregion beobachtet werden, wie der Name auch verrät.
Die Krankheit wird von der Braunen Hundezecke übertragen, die ganzjährig warmes Klima bevorzugt. Die Erreger, die durch die Zecke in den Hundekörper gelangen, befallen die Blutzellen.
Symptome der Ehrlichiose
Nach knapp drei Wochen sind unterschiedlichste Symptome zu erkennen. Dazu gehören Fieber, Nasenbluten, Atemnot, geschwollene Lymphknoten, Abgeschlagenheit und gelegentlich Muskelzucken. Im Normalfall dauert der akute Zustand bis zu vier Wochen.
In manchen Fällen kann die Krankheit auch ohne Symptome jahrelang existieren. Irgendwann treten aber dann Blutungen, Ödeme, Milzvergrößerung, Abmagerung und Gelenkerkrankungen auf.
Wichtig ist auf Reisen in den Süden daher eine passende Zeckenprophylaxe.
Hunde-Malaria
Ebenso wie die Ehrlichiose wird auch die Babesiose oder Hunde-Malaria durch Zecken übertragen.
Babesiose = Hunde-Malaria
Wird übertragen durch Zecken
Die Krankheit wird durch Blutparasiten hervorgerufen, die die roten Blutkörperchen zerstören. Sie tritt plötzlich auf, wird aber meist chronisch.
Symptome sind nicht zwingend bei jedem Hund zu beobachten. Kommt es zu Beschwerden, dann etwa sieben bis 21 Tage nach der Infektion. Der Hund bekommt Fieber, er hat keinen Appetit und nimmt rasch ab.
Auffällig ist eine fortschreitende Blutarmut. Manchmal kommt es zu sehr dunkel gefärbtem Urin und Hautblutungen. Entzündungen um die Augen können bis zur Netzhautablösung führen.
Um einer Infektion vorzubeugen, kann vor der Reise ein Medikament gegeben werden. Leider ist dieses nicht zu 100 Prozent wirksam und hat erhebliche Nebenwirkungen.
Auch hier sind daher entsprechende Insekten abwehrende Halsbänder oder Spot-On-Präparate unbedingt anzuraten. Suchen Sie Ihren Hund sicherheitshalber nach jedem Spaziergang nach Zecken ab und entfernen Sie diese sofort.
Mittel gegen Sandmücken beim Hund
Besonders heimtückisch und gefährlich in südlichen Regionen ist die Sandmücke. Sie überträgt die Leishmaniose, an der auch Menschen erkranken können.
Leishmaniose = Mittelmeerkrankheit
Wird übertragen durch Sandmücke
Leishmanien, die Erreger dieser Krankheit sind Blutparasiten, die durch den Stich der Sandmücke aber auch der Schmetterlingsmücke übertragen werden. Sie nisten sich in Gewebszellen ein und verhalten sich dort oft Monate oder sogar Jahre unauffällig.
Leishmaniose (Link zu Wikipedia) kann ebenso über Hautverletzungen oder Bluttransfusionen übertragen werden. Damit können auch infizierte Hunde zu Überträgern werden.
Was ist Leishmaniose beim Hund?
Zunächst äußert sich die Leishmaniose durch schubweise auftretende Symptome. Dazu zählen Fieber, Abgeschlagenheit, Durchfall und Gewichtsverlust. Im weiteren Verlauf kommen ein schmerzempfindlicher Bauch, Haarausfall und geschwollene Lymphknoten dazu.
Besonders auffällig ist ein juckender und schuppender Ausschlag auf dem Nasenrücken, an den Ohrenspitzen und rund um die Augen des Tieres. Manchmal kommen noch weitere Symptome wie Nasenbluten, blutiger Kot und übermäßiger Krallenwuchs dazu.
Häufig magern die betroffenen Hunde bis aufs Skelett ab und sterben unbehandelt innerhalb eines Jahres. Die Krankheit ist bis heute nicht heilbar.
Im Süden lauern gefährliche Krankheiten
Um dieser schweren Erkrankung vorzubeugen, sollte Ihr Hund im Süden unbedingt ein spezielles Parasitenhalsband tragen.
Doch Vorsicht, das Halsband muss unbedingt gegen Sandmücken wirksam sein.
Die bei uns in Mitteleuropa gängigen Halsbänder sind dafür ungeeignet. Optimale Halsbänder sind bei Ihrem Tierarzt, über Apotheken oder über den Online-Fachhandel erhältlich.
Ebenso wirksam sind Spot-On-Präparate, die natürlich ebenso für südliche Regionen geeignet sein müssen.
Trotz aller vorbeugenden Mittel sollten Sie die frühen Morgen- und Abendstunden am Strand meiden. Denn zu dieser Zeit sind die Mücken am aktivsten.
Einen Impfstoff gegen die Leishmaniose gibt es in Deutschland noch nicht.
Herzwurm wird von Mücken übertragen
Mücken im Süden können neben Krankheiten auch Parasiten wie den Herzwurm übertragen.
Herzwürmer
Werden übertragen durch Stechmücke
Die Larven, die durch einen Mückenstich in den Hundekörper gelangen, wandern im Körper zu den Organen, vornehmlich ins Herz. Dort entwickeln sie sich zu ausgewachsenen Würmern. Dieser Vorgang dauert mehrere Monate.
Die Hunde beginnen zu husten und magern deutlich ab. Gelegentlich können Anzeichen für eine Herzerkrankung auftreten. Herzwürmer können zum Tod des Hundes führen.
Prophylaxe gegen Herzwürmer beim Hund
Um einer Erkrankung durch diese Wurmart vorzubeugen, können dem Hund Medikamente verabreicht werden. Sie müssen die Medikamente bereits vor Beginn der Reise und danach noch einen weiteren Monat geben.
Deshalb ist es wichtig, dass Sie rechtzeitig Ihren Tierarzt besuchen und mit ihm die optimale Vorsorge für Ihr Tier besprechen.
Reisen in den Süden sind mit Hunde nicht unmöglich, planen Sie jedoch etwas mehr Zeit für die Gesundheitsvorsorge ein. Der Artikel über Flugreisen mit Ihrem Hund wird Sie bestimmt interessieren, wenn Sie in den Süden fliegen möchten.
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- 1 Nicht jeder Hund verträgt Hitze am Mittelmeer
- 2 Sonnenbrand beim Hund
- 3 Mittelmeerkrankheit wird durch Zecken übertragen
- 4 Symptome der Ehrlichiose
- 5 Hunde-Malaria
- 6 Mittel gegen Sandmücken beim Hund
- 7 Was ist Leishmaniose beim Hund?
- 8 Im Süden lauern gefährliche Krankheiten
- 9 Herzwurm wird von Mücken übertragen
- 10 Prophylaxe gegen Herzwürmer beim Hund
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