Hunde lecken gerne an den unmöglichsten Dingen. Manchmal sind es Hände oder das Gesicht des Menschen, die sie unwiderstehlich finden. Manchmal lecken Hunde lieber an einer Decke oder einem Stuhlbein.
Grundsätzlich ist Lecken ein ganz natürliches Verhalten im Hundeleben. Und dieser Vorgang ist wichtig.
Beginnt Ihr Hund jedoch exzessiv an seinen Decken oder Kissen zu lecken, sollten Sie aufmerksam werden. Sind Ihre Kissen also ständig nass, sollten Sie das unbedingt hinterfragen.
Denn bei starker Ausprägung kann Lecken ein Zeichen für Unterforderung oder gesundheitliche Probleme sein. Ebenso für Angst und Stress. Diesen Gründen sollten Sie unbedingt nachgehen.
Lecken kann außerdem eine Angewohnheit Ihres Hunds sein. Das fällt dann fast in den Bereich der Zwangsstörungen. Diese können Sie jedoch mit einfachen Mitteln wieder in den Griff bekommen.
Lecken ist normales Verhalten
Das Lecken ist ein klassisches Verhaltensmuster Ihres Tiers. Es ist ein Kommunikationsmittel. Schon nach der Geburt leckt die Mutter die Jungen sauber. Gleichzeitig regt sie damit den Kreislauf der Kleinen an. Und sie prägt sich ihren Geruch ein. Später leckt sie die Jungen, um die Verdauung anzuregen.
Diese Prozedur während der ersten Lebenswochen festigt die Beziehung zwischen der Hündin und den Welpen. Die kleinen Hunde benutzen ihre Zunge, um zu trinken.
Untereinander setzen die Welpen das Lecken immer wieder ein. Sie fördern damit das Rudelgefühl und schaffen Vertrauen. Diese Sinneseindrücke prägen Ihren Hund für den Rest des Lebens. So erkennen manche Hunde ihre Geschwister noch nach vielen Jahren am Geruch.
Lecken gehört zum Alltag
Im späteren Leben ist das Lecken wichtiger Bestandteil des Hundealltags Ihres Vierbeiners. Mit der Zunge pflegt er sein Fell. Manche Hunde lecken weniger, manche deutlich intensiver.
Während des Spaziergangs lecken Hunde gelegentlich an den Hinterlassenschaften anderer Tiere. Das, was für uns oft ekelerregend ist, ist für Ihren Hund ganz normal. Ihr Vierbeiner holt damit Informationen ein.
Ihr Hund zeigt durch Lecken Zuneigung
Ihnen gegenüber verwendet Ihr Hund das Lecken, um Ihnen seine Zuneigung zu zeigen. Besonders ausgiebig beleckt er Sie, wenn Sie nach Schweiß riechen. Oder wenn Sie gerade etwas Fressbares in der Hand hatten. Versucht Ihr Hund, Besucherinnen abzulecken, möchte er sie einfach besser kennenlernen.
Ist alles in Ordnung und Ihr Hund gesund, werden sich diese Leckattacken in Grenzen halten. Beginnt Ihr Tier jedoch plötzlich exzessiv zu lecken, sollten Sie das Verhalten beobachten.
Warum leckt mein Hund so viel?
Besonders auffällig ist es, wenn Ihr Hund beginnt, seine Decke und seine Kissen so lange zu bearbeiten, bis alles regelrecht nass ist.
Passiert das, müssen Sie ganz genau hinsehen. Meist liegt ein Problem vor, das es zu lösen gilt. Dieses übertriebene Verhalten kann mehrere Gründe haben.
Sie können auf emotionaler Ebene zu finden sein. Aber ebenso auf gesundheitlicher Ebene. Hier ist vielleicht ein wenig Detektivarbeit von Ihnen erforderlich. Die häufigsten Ursachen für das Deckenlecken sind:
- Angst
- Stress
- Langeweile
- Unterforderung
- Magen- und Darmprobleme mit Übelkeit
- starker Speichelfluss
- Mangelerscheinungen
Lecken als Zeichen der Angst
Angst ist oft mit im Spiel, wenn Ihr Hund alleine bleiben muss. Hat er das nicht wirklich erlernt, kann er starke Verlassensängste haben.
Solche Ängste weitere Gründe haben, wie zum Beispiel an Silvester. Die ungewohnten, lauten Geräusche können Ihren Vierbeiner in starke Angstzustände versetzen.
Auf der anderen Seite können Gerüche oder ungewöhnliche Vorkommnisse Ihrem Hund Angst machen.
Stresslecken kann viele Ursachen haben
Stress ist wie bei uns Menschen oft nicht sofort als solcher erkennbar. Stress heißt nicht, dass Ihr Hund zu sehr beschäftigt ist. Stress kann bei Ihrem Hund in verschiedenen Situationen auftreten:
- bei einem Umzug
- im Alter
- bei ungewöhnlichen Vorkommnissen
- wenn Besuch kommt
- ein neuer Mensch oder Artgenosse zieht ein oder verlässt den Familienverbund
Ist mein Hund unterfordert und leckt deshalb so viel?
Ist Ihr Hund nicht artgerecht ausgelastet, kann es rasch zu Unterforderung oder Langeweile bei ihm kommen. Gerade dann, wenn Ihr Hund lange alleine zu Hause bleiben muss. Haben Sie zu wenig Zeit, kann sich das böse rächen. Ihr Hund sucht sich dann eine Beschäftigung.
Das Ablecken von Decken und Kissen ist eine dieser Ablenkungen. Allerdings sollten Sie in diesem Fall sofort eingreifen und etwas am Tagesablauf ändern. Andernfalls werden Sie die Kissen und Decken rasch in kleinen Teilen im gesamten Wohnbereich wiederfinden.
Die Lösung bei Unterforderung und Langeweile ist einfach. Beschäftigen und bewegen Sie Ihren Liebling seiner Rasse entsprechend. Selbst bei Schlechtwetter gibt es immer wieder Möglichkeiten, Ihren Hund perfekt auszulasten. Zuhause können Suchspiele Ihnen gute Dienste leisten.
Gesundheitliche Probleme
Während bei den emotionalen Ursachen schnelle Abhilfe möglich ist, können Sie die gesundheitlichen Aspekte oft nur mithilfe Ihrer Tierärztin behandeln. Wenn Sie also Langeweile, Angst, Stress und Unterforderung ausschließen können, achten Sie auf Hinweise zu gesundheitlichen Problemen. So können Sie Ihrem Hund schnell helfen.
Einige Hunde neigen dazu, sehr stark zu speicheln. Aus diesem Grund kann Ihr Hund verstärkt an der Decke lecken. So regt er den Schluckreflex an und wird den Speichel los. Mangelerscheinungen können ebenfalls ein Grund für das Deckenlecken sein.
Häufig führt Übelkeit zu Lecken
Hunde lecken gerne unaufhörlich an Decken und Kissen, wenn sie unter Übelkeit leiden. Sie rufen damit Brechreiz hervor. Oft hört das Lecken auf, sobald Ihr Hund sich erbrochen hat.
Das kann eine einmalige Sache sein. Es kann aber ebenso auf ein Problem im Magen-Darm-Trakt hinweisen. Leckt Ihr Hund des Öfteren an den Decken und Kissen, bis sie nass sind und erbricht dann, so sollten Sie Ihre Tierärztin aufsuchen.
Beobachten Sie Ihr Tier in diesem Fall ganz genau. Je mehr Indizien Sie Ihrer Tierärztin mitteilen können, desto rascher finden Sie eine Lösung. Hinweise hierzu liefern der Tagesablauf und das Futter Ihres Hunds.
Krankheiten als Grund ausschließen
Sollten Sie bemerken, dass Ihr Hund vermehrt an der Einrichtung leckt, achten Sie auf folgende weitere Anzeichen:
- Verliert Ihr Hund an Gewicht?
- Hat Ihr Hund Appetit?
- Muss er sich Erbrechen?
- Hat er Durchfall?
- Wirkt er müde und matt?
Weitere Artikel mit Informationen zur Bedeutung des Leckens bei Hunden finden Sie hier:
Lecken aus Gewohnheit in den Griff bekommen
Manchmal gewöhnt sich Ihr Hund an das Ablecken der Decke jedoch so sehr, dass es zum Ritual wird. Versuchen Sie dann, eine Decke zu verwenden, die nicht nach Ihnen riechen.
Dazu können Sie die Decke mit natürlichen Duftstoffen versehen. Verwenden Sie jedoch keinen Weichspüler. Er verbleibt nach der Wäsche in den Textilien und Ihr Hund leckt ihn regelrecht heraus. Natürlicher Lavendelduft und für Hunde eher abstoßende Gerüche eignen sich besser.
Wenn Ihr Hund mit dem Ablecken beginnt, versuchen Sie ihn abzulenken. Mit ein wenig Geduld sind nass geleckte Decken dann Geschichte.
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- 1 Lecken ist normales Verhalten
- 2 Lecken gehört zum Alltag
- 3 Ihr Hund zeigt durch Lecken Zuneigung
- 4 Warum leckt mein Hund so viel?
- 5 Lecken als Zeichen der Angst
- 6 Stresslecken kann viele Ursachen haben
- 7 Ist mein Hund unterfordert und leckt deshalb so viel?
- 8 Gesundheitliche Probleme
- 9 Häufig führt Übelkeit zu Lecken
- 10 Krankheiten als Grund ausschließen
- 11 Lecken aus Gewohnheit in den Griff bekommen
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