Setzen Sie sich mit den verschiedenen Hunderassen auseinander? Dann stoßen Sie unweigerlich irgendwann auf den Bandog. Aber erwarten Sie hier nun keine einheitliche Rassebeschreibung. Sonst sind Sie wahrscheinlich enttäuscht.
Bandog ist in Wahrheit keine eigene Rasse. Bandog ist vielmehr die Bezeichnung der Funktion des Hunds.
Ist Bandog ein Kampfhund?
Unter dem Begriff Bandog versteht man nichts anderes als einen großen, kräftigen Hund. Bandog ist die Bezeichnung für einen Kettenhund. Und genau so hält man diese Hunde. Tagsüber kettet man sie an. Nachts lässt man sie als Wachhund frei.
Ihr äußeres Erscheinungsbild soll möglichst Furcht einflößend wirken. Denn sie sollen Häuser bewachen oder ein Firmengelände.
Andere Hunde trainiert man bewusst aggressiv. Sie müssen sich ihr Dasein mit brutalen Hundekämpfen verdienen. Der Bandog steht damit eng in Verbindung zu einschlägigen Kreisen der Hundeszene. Die Motive sind sehr zweifelhaft.
Herkunft und Geschichte
Zumeist handelt es sich bei Bandogs um Mischlinge. Sie stammen von den Molossern ab. Für gewöhnlich ist die Zucht sehr undurchsichtig. Sie erfolgt ganz nach Lust und Laune der Züchterin.
Kein seriöser Hundezuchtverband würde die Hunde anerkennen. In Deutschland zählen die meisten dieser Tiere zu den Listenhunden, ebenso in Österreich.
Bandog als Jagd- und Wachhund
In früheren Zeiten war die Bezeichnung Bandog ein Sammelbegriff für Wach- und Kettenhunde. Zumindest nimmt man das heute an.
Im Mittelalter waren Hunde dieser Arten beliebt zur Jagd. Meist wurde Jagd auf Wildschweine oder Bären gemacht.
Die Bezeichnung Bandogge kommt in historischen Schriften des englischen Sprachraums vor. In der „The Encyclopaedia of the Kennel“ wird der Begriff Bandog bereits für Bulldogs und Mastiffs verwendet.
Allerdings verzichtet die seriöse Hundezucht seit mehreren Hundert Jahren auf diesen Sammelbegriff.
Welche Hunderasse ist ein Bandog?
Der Bandog ist zumeist sehr massig. Er erzeugt bei seinem Gegenüber durch seine Optik automatisch Angst. Beim Fell der Hunde dominieren dunkle Farben. Und es liegt sehr kurz an.
Eine generelle Aussage über das Aussehen der Bandogs können wie nicht liefern. Denn es gibt kein einheitliches Erscheinungsbild.
Vielmehr können Bandogs die Merkmale wie Gewicht, Größe, Felllänge von unterschiedlichsten Rassen aufweisen. Dazu zählen:
- Bullmastiff
- Fila Brasileiro
- Bullterrier
- American Pit Bull Terrier
- Bordeauxdogge
- Mastino Napoletano
- Cane Corso
- Dogo Argentino
- Dogo Canario
- English Mastiff
- Deutsche Dogge
- Rottweiler
Wesen und Charakter von Bandogs
Als Bandog bezeichnete Hunde fallen durch ihr mutiges Verhalten aus. Sie sind wehrhaft. Diese Hunde erzieht man zu regelrechten Kämpfern. Damit sind sie für die Besitzer das perfekte Statussymbol.
Andere Bandogs dienen wiederum als reine Wachhunde. Sie sollen Eindringlinge auf ihrem Gelände stellen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Man züchtet die Tiere gezielt auf dieses Verhalten.
Auf Aggressivität gezüchtet
Hunde wenden sich dem Menschen normalerweise sehr freundlich zu. Das gilt ebenso für die Molosser. Bandogs müssen jedoch Angst einflößen. Und sie sollen möglichst aggressiv sein.
Deshalb werden sie gezielt auf ein aggressives Verhalten gezüchtet. Doch seriös ist das keinesfalls, ganz im Gegenteil. Man könnte es sogar als Qualzüchtung bezeichnen.
Ein artgerechtes Leben bleibt diesen Hunden meist zeitlebens verwehrt. Vielmehr fristen Bandogs ein Leben zwischen Zwinger und Ketten. Eine soziale Interaktion mit seinem Menschen wird unmöglich.
Lässt sich ein Bandog erziehen?
Möchten Sie einen einstigen Bandog zu sich nehmen? Dann müssen Sie über hervorragende Hundeerfahrung verfügen. Die Hunde tragen leider eine prägende Vergangenheit mit sich. Der Umgang mit ihnen ist daher nicht einfach.
Es ist sehr viel Geduld, Konsequenz und Zeit notwendig. So können Sie ein vertrauensvolles Verhältnis zu dem Tier aufbauen. Manchmal gelingt das jedoch trotz aller Liebe und Kompetenz nicht mehr. Dann, wenn der Hund einfach zu viele negative Erfahrungen gemacht hat.
Rassetypische Erkrankungen sind abhängig von den Vorfahren des Tiers. Hier kann man also keine generelle Aussage machen. Allerdings können immer wieder Gelenkprobleme auftreten. Wie bei allen großen und massigen Rassen.
Frühere Kettenhunde benötigen viel Liebe und Hundekenntnis
Immer wieder kommt es vor, dass man diese Hunde den Besitzern abnimmt. Sie landen dann im Tierheim. Die Tiere sind imposant und wirken äußerst spannend.
Aber Sie müssen sich bewusst sein, dass es sich dabei um einen einstigen Kettenhund handelt. Oder sogar um einen Kampfhund. Er hat eine schwierige Vergangenheit.
Einen Kettenhund oder ehemaligen Kampfhund in einen treuen Begleiter zu verwandeln ist harte Arbeit. Konsequenz, Liebe, Furchtlosigkeit und Geduld. Dies sind nur einige der Eigenschaften, die der zukünftige Hundemensch besitzen muss.
Kettenhunde sind keine Familienhunde
Bandogs haben nicht selten die Hölle erlebt. Sie kennen keine Zuneigung. Und sie konnten nie eine soziale Bindung zu einem Menschen aufbauen. Ganz zu schweigen zu einem anderen Tier.
Diese Tatsache erfordert einen Menschen mit enormer Hunde-Erfahrung und Selbstvertrauen. In den falschen Händen werden diese Tiere zu gefährlichen Waffen.
Einen ehemaligen Kettenhund in eine Familie mit Kindern zu integrieren ist fahrlässig. Sie haben in einer Familie mit Kindern nichts zu suchen.
Kaufen Sie keinen Bandog
Ebenso muss man klar sagen, dass Sie derartige Hunderassen keinesfalls erwerben sollten. Mit dem Kauf eines Bandogs unterstützen Sie eine unseriöse Szene.
Denn ein seriöse Züchterin werden Sie kaum finden. Ein Bandog aus dem Tierheim hat ebenfalls ein zweites Leben verdient. Achten Sie jedoch unbedingt auf seinen Charakter und auf die Vergangenheit.
Haben Sie sich in diese Hunderassen verliebt? Mit der richtigen Erziehung können Tiere dieser Rassen hervorragende und liebevolle Partner werden.
Allerdings müssen Sie in einem liebevollen Umfeld aufwachsen. Und die richtigen Gene mitbekommen. Bei der Kreuzung hängt das von der Hunderasse der Eltern ab.
Kettenhaltung ist unter Auflagen erlaubt
Die Haltung von Hunden an der Kette ist in Deutschland und Österreich übrigens nicht generell verboten. Häufig wird das bei der Haltung als sogenannter Chain Dog angenommen. Unter Auflagen ist es immer noch erlaubt.
Versuchen Sie daher keinesfalls einen Hund von der Kette zu befreien, falls Sie darauf aufmerksam werden. Beleuchten Sie immer die Hintergründe, selbst wenn es Ihnen nicht gefällt. Vielleicht gibt es einen Grund und eine Genehmigung.
Soll ich verbotene Kettenhaltung melden?
Besteht definitiv der Verdacht auf verbotene Kettenhaltung? Dann sollten Sie diese Tatsache dem Ordnungsamt melden oder dem zuständigen Veterinäramt.
In einem derartigen Fall überprüft man die Haltung des Tiers. Gegebenenfalls wir der Hund der Halterin sogar weggenommen.
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Tragen Sie hier Ihre E-Mail-Adresse ein. Und Sie bekommen den praktischen Spickzettel mit verbotenen Lebensmitteln gratis für Ihren Hund.
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