Dürfen Hunde Bärlauch essen?

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Es ist wieder so weit. Unsere Wälder verströmen diesen ganz besonderen Geruch nach Knoblauch. Und jeder weiß, es ist Bärlauchzeit. Der aromatische Bärlauch ist im Frühling die perfekte Zutat für viele Speisen.

Was für uns Menschen köstlich ist, ist für Ihren Hund oft ebenso interessant. Damit stellen Sie sich vielleicht die Frage, ob Ihr Vierbeiner den Bärlauch mit Ihnen genießen kann.

Die kurze Antwort hierauf ist nein. Durch die Aufnahme von Bärlauch werden die roten Blutkörperchen Ihres Hunds zerstört. Ihm drohen ernsthafte körperliche Folgen bis hin zum Tod. Warum, das erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Ist Bärlauch giftig für den Hund?

So köstlich sich das Kraut sich in unseren Speisen macht, für Hunde ist Bärlauch absolut ungeeignet. Das zeigt bereits seine Verwandtschaft zu Zwiebeln und Knoblauch. Denn all diese Gewächse enthalten Schwefelverbindungen wie Allicin, Alliin und Methyl-L-Cysteinsulfoxid.

Die Verbindungen schädigen die roten Blutkörperchen Ihres Hunds. In der Folge kommt es zur Anämie. Außerdem können die zerfallenen Blutzellen die Nierenkanäle verstopfen.

Weil die roten Blutkörperchen fehlen, ist die Sauerstoffversorgung im Körper des Hunds vermindert. Dies kann schwerwiegende Folgen haben. Wird die Vergiftung nicht rechtzeitig behandelt, kann die Vergiftung sogar zum Tod führen.

Was tun, wenn der Hund Bärlauch gefressen hat?

Wenn Ihr Hund Bärlauch gefressen hat, können verschiedene Symptome auftreten. Zeigt Ihr Vierbeiner eine der folgenden Vergiftungssymptome? Dann sollten Sie ihn umgehend zu Ihrer Tierärztin bringen.

Symptome einer Bärlauch-Vergiftung beim Hund

Hier sind einige Anzeichen, auf die Sie als Hundebesitzerin achten sollten:

  • Erbrechen und Durchfall
    Erste Anzeichen einer Bärlauch-Vergiftung sind häufig Erbrechen und Durchfall, die innerhalb weniger Stunden nach der Aufnahme auftreten können.
  • Blasse Schleimhäute
    Bei einer Anämie verlieren die Schleimhäute ihre rosige Farbe und wirken blass.
  • Atemnot
    Aufgrund der verminderten Sauerstoffversorgung kann der Hund Atemprobleme bekommen.
  • Schwäche und Teilnahmslosigkeit
    Ein vergifteter Hund wirkt oft schwach und teilnahmslos, da sein Körper mit der Vergiftung zu kämpfen hat.
  • Dunkler Urin
    Ein weiteres Anzeichen für eine Anämie ist dunkel gefärbter Urin.

Die Symptome können relativ rasch auftreten. Oder aber erst einige Tage nach dem Verzehr von Bärlauch. Das Gefährliche an den Pflanzen mit Schwefelverbindungen ist die Langzeitwirkung. Frisst Ihr Hund regelmäßig Bärlauch, droht unweigerlich der Tod.

Wenn Sie bemerken, dass Ihr Hund Bärlauch gefressen hat, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

  • Ruhe bewahren: Panik hilft weder Ihnen noch Ihrem Hund. Versuchen Sie, ruhig und besonnen zu handeln.
  • Tierärztin kontaktieren: Rufen Sie Ihre Tierärztin an und schildern Sie die Situation. Befolgen Sie die Anweisungen. Weitere Notfall-Rufnummern für Vergiftungen finden Sie hier.
  • Hund beobachten: Halten Sie Ihren Hund im Auge und notieren Sie sich alle Symptome, die auftreten. Diese Informationen können für Ihre Tierärztin hilfreich sein.

Wie viel Bärlauch ist giftig für Hunde?

Die Giftigkeit von Bärlauch für Hunde hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend ist vor allem das Körpergewicht Ihres Hunds und die aufgenommenen Menge.

Deshalb lässt sich die giftige Menge für Hunde nicht pauschal angeben. Bei Knoblauch liegt die toxische Menge bei 0,5 Prozent des Körpergewichts. Allerdings unterscheidet sich der Gehalt an giftigen Schwefelverbindungen in beiden Pflanzen.

Bärlauch für Hunde?

Im Bekanntenkreis diskutieren Hundefreunde gerne darüber, dass eine gewisse Menge Bärlauch Ihrem Hund nicht schaden würde. Sie schwärmen sogar von den positiven Wirkungen auf Ihren Vierbeiner.

Das mag vielleicht sogar richtig sein, weil die Inhaltsstoffe eine antibakterielle Wirkung haben und den Blutdruck senken. Dennoch sollten Sie Vorsicht walten lassen.

Insbesondere für kleine Hunderassen und Welpen kann bereits eine geringe Menge Bärlauch gefährlich werden. Welche Menge bei Ihrem Hund zu Vergiftungserscheinungen führt, ist nicht bekannt. Deshalb verzichte ich darauf, Hunde mit Bärlauch zu füttern.

Fragen Sie im Zweifelsfall immer Ihre Tierärztin. Auch wenn Sie nur vermuten, Ihr Hund könnte Bärlauch gefressen haben. Bei möglichen Vergiftungen ist es besser vorsichtig zu sein und Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen.

Was ist Bärlauch?

Bärlauch ist ein wildes Kraut aus der Gattung Allium (lat. Allium ursinum). Er ist verwandt mit Zwiebel, Schnittlauch und Knoblauch. Das können Sie am Geruch sehr gut erkennen. Das Kraut ist in Europa und Teilen Asiens verbreitet. Sie finden es meist in Wäldern.

Die Pflanze erreicht eine Höhe von rund 20 bis 30 Zentimetern. Die Blätter sind lanzettartig elliptisch geformt. Die Oberseite ist glänzend dunkelgrün, die Unterseite matt. Typisch für den Bärlauch ist der intensive, lauchartige Geruch.

Bärlauch Saison ist von März bis Anfang Mai

Die Saison für das Sammeln des Wildkrauts ist relativ kurz. Sie dauert von März bis April. Dann zeigen sich die ersten zarten Blätter der Pflanze. Ab Mai beginnt der Bärlauch zu blühen. Danach verliert die Pflanze an Aroma und die Erntezeit endet.

Bärlauch ist reich an Vitamin C, Kalium, Kalzium und Eisen. Geruch und Geschmack stammen von ätherischen Ölen. Sie entstehen durch flüchtige Schwefelverbindungen. Zerreiben oder zerschneiden Sie die Pflanze, verstärkt sich der Knoblauchgeruch noch.

Weitere Informationen zu Kräutern und Gewürzpflanzen

Auf den folgenden Seiten finden Sie viele weitere Informationen zu Lauchgewächsen sowie Knoblauch und Zwiebeln:

Vergiftungsgefahr im Wald, für Hunde und Pferde

Wussten Sie übrigens, dass Bärlauch auch für Pferde giftig ist? Auf Spaziergänge im Wald müssen Sie während der Bärlauchzeit jedoch nicht verzichten. Die meisten Vierbeiner mögen den Geruch des Krauts nicht unbedingt. So machen sie freiwillig einen Bogen um den Bärlauch.

Dürfen Hunde Bärlauch essen? Hund vor Vergiftung schützen
Dürfen Hunde Bärlauch essen? Hund vor Vergiftung schützen

Haben Sie einen Hund, der sich gerne in Gefahr begibt und dennoch im Bärlauchfeld zu naschen beginnt, nehmen Sie ihn an die Leine. Im Notfall hilft ein zusätzlicher Maulkorb. Es ist deutlich besser, diesen kurz zu tragen, als an den Folgen einer Vergiftung zu leiden.

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Was dürfen Hund nicht fressen?

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